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Fairtrade Deutschland News
22.04.2015

Welt ohne Hunger

Unter diesem Ziel trafen sich im Februar internationale Landwirtschaftsexperten. Die Ergebnisse der Konferenz liegen nun in Form des „Berliner Memorandum“ vor.

Die Welthungerhilfe e.V. hatte einen einjährigen Konsultationsprozess angestoßen, der sich für die Rechte und Lebensgrundlagen von Kleinbäuerinnen und -bauern einsetzt. Ziel ist eine öffentliche und politische Willensbildung in Deutschland für ODA im landwirtschaftlichen Sektor. ODA steht für Official Development Assistance und bezeichnet das Bereitstellen finanzieller Mittel des öffentlichen Sektors für die Entwicklungszusammenarbeit. Im Februar fand unter der Beteiligung von TransFair ein weiteres Treffen von Expertinnen und Experten aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft sowie des Privatsektors aus Äthiopien, Bolivien, Burkina Faso, Deutschland und Indien statt. Die Ergebnisse sind im Berliner Memorandum (184 KB) zusammengefasst und sollen auf dem G7-Gipfel vorgelegt werden.

Der Appell ist eindeutig

Kleinbäuerinnen und -bauern müssen bedeutend mehr unterstützt werden. Sie sind für 70 Prozent der Nahrungsmittelversorgung des globalen Südens zuständig, wobei 80 Prozent von ihnen unterhalb der Armutsgrenze leben. Die Mehrzahl der weltweit über 800 Millionen hungernden Menschen leben in ländlichen Gebieten. Das bedeutet unter anderem, dass die Mittel zur Bekämpfung an die lokalen Gegebenheiten angepasst werden müssen, um zu wirken.

Die Erwartungen an die G7 lauten wie folgt:

Die G7 müssen ihre politischen und finanziellen Verpflichtungen im Kampf gegen den globalen Hunger erheblich anheben. Vor allem im Rahmen der aktuellen G7-Präsidentschaft Deutschlands sollten die Forderungen in die Agenda 2015 mit aufgenommen werden. Zudem soll Deutschland die Führungsrolle einer neuen G7-Initiative mit dem Fokus auf ODA (Official Development Assistance) übernehmen. Nach Berechnungen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen und der Welthungerhilfe müssten die entsprechenden Mittel der G7 umgehend um das Dreifache auf 31 Milliarden US-Dollar erhöht werden, um einen fairen Beitrag zur Hungerbekämpfung zu leisten.

Des Weiteren müssen die Produzentinnen und Produzenten auf drei Schlüsselebenen in den Fokus genommen werden. Erstens müssen ihre Rechte gesichert und gewahrt werden. Zweitens müssen funktionsfähige Kleinbauern-Existenzgrundlagen und Arbeitsmöglichkeiten in ländlichen Gebieten gefördert und integriert werden. Drittens sollten die ökologischen Grundpfeiler umweltschonender und nachhaltiger Entwicklung für Kleinbäuerinnen und -bauern gestärkt werden.

Das Berliner Memorandum fordert darüber hinaus eine verbindliche Implementierung der Richtlinien Recht auf Nahrung sowie der Richtlinien zur verantwortungsbewussten Verwaltung von Land und Boden sollten für alle Aktivitäten der G7-Staaten. Die Neue Allianz für Ernährungssicherheit (New Alliance for Food Security and Nutrition) sollte von einer unabhängigen Stelle beurteilt werden und im Falle eines Scheiterns sofort radikal reformiert werden.

Auch TransFair e.V. ist Teil dieses Prozesses

Die Welthungerhilfe ist Mitgliedsorganisation des TransFair e.V. . Gemeinsam setzen beide Organisationen die Förderung von Kleinbauernorganisationen -und familien in ihren Fokus. Folglich unterstützt TransFair auch die Ziele und Forderungen der Welthungerhilfe sowie des Berliner Memorandums.

Weiterführende Links:

Erfahren Sie mehr auf der Website der Welthungerhilfe
Informieren Sie sich über die Wirkung von Fairtrade auf unserer Seite
Überblick über die Fairtrade-Standards

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