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Fairtrade Deutschland News
05.06.2015

Tag der Umwelt

TransFair appelliert am Weltumwelttag am 05. Juni 2015 für Faire Vielfalt für Umwelt und Artenreichtum.

Alljährlich steht 5. Juni als der „ Weltumwelttag“ im Mittelpunkt der Bemühungen, mehr Unterstützung für die Bewahrung der Umwelt zu gewinnen. Die biologische Vielfalt unserer Welt ist in einem Ausmaß bedroht, wie es bislang in der Geschichte des Planeten noch nicht der Fall war. Das belegen die erschreckenden Zahlen: Von knapp über 40.000 untersuchten Rote-Liste-Arten gelten über 16.000 Arten als bedroht – das sind über 40 Prozent!

Die Landwirtschaft ist einer der Haupteinflussfaktoren für die Bedrohung der Biodiversität weltweit. Durch intensive landwirtschaftliche Produktionssysteme nehmen bei Kulturpflanzen und Nutztieren sowohl die Artenvielfalt als auch die innerartliche Vielfalt der Sorten und Rassen und damit die genetische Vielfalt stetig ab. 90 Prozent der weltweit erzeugten Kalorien stammen von gerade einmal 15 Pflanzen- und acht Tierarten. Zudem werden durch die intensivierte Landwirtschaft wertvolle Ökosysteme beeinträchtigt – etwa durch Wasserübernutzung, Überdüngung und Eintrag von Düngemitteln und Pestiziden in Böden und Gewässer.

Bedrohung natürlicher Ressourcen in Entwicklungs- und Schwellenländern

Umwelt- und Entwicklungsexperten fordern schon seit langem den Übergang zu umweltschonenden und nachhaltigen Anbau- und Wirtschaftsweisen. Dennoch sind artenreiche Lebensräume – insbesondere Tropenwälder – immer stärker bedroht: Kahlschläge für Sojaanbau und Agrosprit sowie gewaltsame Vertreibungen indigener Gruppen finden in vielen Entwicklungsländern noch immer statt.

Die Bedrohung für die natürlichen Ressourcen ist besonders in den Entwicklungs- und Schwellenländern weiter angestiegen. Denn wo Bevölkerung und Armut gleichzeitig wachsen, muss die Natur weichen.

Dabei sind besonders die rund 1,1 Milliarden in extremer Armut lebenden Menschen auf funktionierende Ökosysteme zur Deckung ihrer Grundbedürfnisse angewiesen – gerade auch deshalb, weil 70 Prozent dieser Menschen als Kleinbauern in ländlichen Gebieten leben. Deren kleinbäuerliche Wirtschaftsweise ist nach zahlreichen Studien die nachhaltigste und umweltschonendste.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung fordert Fairtrade:

  • Produzenten, Verarbeiter und Handel müssen sich ihrer Verantwortung für den Erhalt der Biodiversität stellen
  • Biodiversitätsfördernde Anbauweisen müssen das Leitbild der landwirtschaftlichen Produktion werden und durch faire Preise honoriert werden
  • Es müssen wieder mehr Kulturpflanzenarten und -sorten angebaut und vermarktet werden. Konsumenten sollten intensiver über die Bedeutung einer vielfältigen Agro-Biodiversität informiert werden
  • Standards und Qualitätssiegel der Lebensmittelbranche müssen umfassende Kriterien zum Erhalt der Biodiversität und zur nachhaltigen Nutzung von Ökosystemleistungen vorsehen und deren Wirkung auf die Natur erfassen.



Hintergrund Fairtrade und Biodiversität


Der Faire Handel setzt seit über 30 Jahren auf die Förderung von Kleinbauern in Afrika, Asien und Lateinamerika sowie auf ressourcenschonende, nachhaltige Anbauweisen. Fairtrade-Standards haben auch den Schutz der Biodiversität zum Gegenstand. So ist etwa Brandrodung verboten, die Einrichtung von Pufferzonen und der Schutz von Gebieten mit hoher Biodiversität ist vorgeschrieben, und Wildsammlung nur sehr beschränkt erlaubt.

Neben der Förderung der Biodiversität kümmert sich Fairtrade auch um die Förderung der Agro-Biodiversität: Die Diversifizierung der Produktion ist eine Ertragssicherungs-Strategie und stärkt damit gleichzeitig die Kultur- und Sortenvielfalt. So produzieren heute zum Beispiel Kaffeebauern in Guatemala nicht mehr nur Kaffee, sondern haben auch weitere Produkte wie Honig und Kardamom als Waren des Fairen Handels auf den Markt gebracht.

Einer der Hauptgründe für den Verlust der landwirtschaftli¬chen Arten- und Sortenvielfalt, der Anbau gentechnisch veränderter Sorten, ist bei Fairtrade grundsätzlich verboten. Nicht zuletzt schließlich werden die Bauern und Bäuerinnen im Süden darin unterstützt, auf kontrollierten biologischen Anbau umzustellen. Ein großer Teil der Fairtrade-Produkte sind bereits Bio-Produkte – derzeit über 60 Prozent.

Weitere Informationen zu den Themen Klima und Umwelt:

"Fairtrade und Bio" (PDF, 8,0 MB)
Fairtrade und Foodmiles - Vom Erzeuger zum Verbraucher (PDF 3,4 MB)
"Fairer Handel und Klimawandel"
"Wasserverbrauch: am Beispiel Fairtrade-Rosen" (PDF, 899 KB)

 

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