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15.03.2016

Handlungsbedarf im Textilsektor

Der Verband der afrikanischen Baumwollproduzenten (AProCA) fordert im Rahmen des Baumwollforums mehr Unterstützung für Baumwoll-Kleinbauern in Textil-Lieferketten.

Am 15.03.2016 findet in Paris das internationale Baumwollforum statt. In diesem Rahmen veröffentlicht das Fairtrade Advocacy Office (FTAO) in Zusammenarbeit mit dem Verband der afrikanischen Baumwollproduzenten (AProCA) ein Positionspapier. Die Vertreter des fairen Handels richten sich mit diesem Dokument an die Europäische Union, G7 und die westafrikanischen Regierungen und fordern sie auf, ihr politisches Engagement für gerechtere und nachhaltigere Textil-Lieferketten zu intensivieren. Insbesondere sollen dabei die Baumwollfarmer nicht vergessen werden.

Als Folge des Einsturzes der Rana Plaza Textilfabrik in Bangladesh 2013 wird viel darüber diskutiert, bessere Arbeitsbedingungen und Löhne für die Näherinnen und Näher in der Textilbranche zu etablieren. Zu wenig Aufmerksamkeit wird dabei auf die Kleinbauern und -bäuerinnen in Afrika gerichtet, so AProCA.

Schwierige Position am Beginn der Lieferkette

In West- und Zentralafrika stehen über 10 Millionen Baumwoll-Kleinproduzenten einem unfairen Handelssystem und einem ungleichen Machtverhältnis in den Baumwoll-Lieferketten gegenüber. Zwischenhändler erschweren ihnen den Zugang zu globalen Märkten und drücken die Einkommen für die Landwirte und die Arbeitnehmer auf den Baumwollplantagen unter das Existenzminimum. Zudem werden die Subventionen aus anderen Baumwollproduzierenden Ländern wie USA, EU oder China kritisiert, da sie den Wettbewerb zu Ungunsten der afrikanischen Farmer verzerren.

Der Baumwollsektor ist ein Beispiel dafür, wie die nachhaltigen Entwicklungsziele, die kürzlich von den Vereinten Nationen verabschiedet wurden, miteinander in Verbindung stehen.

Veröffentlichung des Fairtrade Textilstandards am 22. März

Neben der direkten Unterstützung von Baumwollbäuerinnen und -bauern mit dem Fairtrade Baumwollprogramm weitet Fairtrade das Konzept des Fairen Handels nun auf die gesamte textile Wertschöpfungskette aus. Als erster Standard macht er dabei eine feste Zeitvorgabe für das Erreichen von existenzsichernden Löhnen, Textilunternehmen werden in Verträgen zu fairen und langfristigen Einkaufspraktiken verpflichtet.

Herausforderungen stellt die langfristige Etablierung des Standards anhand umfangreicher Trainings und regelmäßiger Audits vor Ort dar. Die ersten zertifizierten Artikel werden für die zweite Hälfte des Jahres erwartet.

Baumwollforum soll Zusammenarbeit fördern

Die Französische Fairtrade Organisation Max Havelaar Frankreich und der Verband der afrikanischen Baumwollproduzenten (AProCa) organisieren das Baumwollforum 2016 in Paris, um neue wirtschaftliche und institutionelle Partnerschaften zwischen Fairtrade Baumwollbauern, Textilunternehmen sowie westafrikanischen und europäischen Institutionen zu fördern. Vertreter aus afrikanischen und europäischen Regierungen sowie die Europäische Kommission werden zusammen mit Fairtrade an einem Workshop teilnehmen, um zu diskutieren welche Rolle öffentliche Institutionen bei der Unterstützung von Fairtrade-Baumwolle spielen können.

Der Verband der afrikanischen Baumwollproduzenten wurde im Jahr 2004 gegründet, um die Krise im Baumwollsektor in Angriff zu nehmen, die etwa 20 Millionen Menschen in West- und Zentralafrika beeinflusst. Die Mission von AProCA ist es, die Interessen der afrikanischen Produzenten im Dialog auf kontinentaler Ebene zu vertreten.

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