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07.01.2016

Flucht und Migration

VENRO bezieht Stellung zur Rolle humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit in der Debatte um Geflohene und fordert mehr Ursachenbekämpfung.

Die Auseinandersetzung mit der aktuellen Flüchtlingssituation wird auch 2016 in der Politik, den Medien und der Bevölkerung intensiv fortgeführt, die Herausforderungen sind groß. Der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO), dem auch TransFair e.V. angehört, macht in seiner aktuellen Publikation „Standpunkt Flucht und Migration“ (131 KB) auf die große Unsicherheit in Bezug auf Lösungen in den Herkunftsländern aufmerksam. Während der Diskurs um den Umgang mit Flüchtlingen hierzulande bereits umfassend geführt wird, möchte VENRO den Fokus vor allem auf internationale Maßnahmen zur Bekämpfung von Fluchtursachen lenken.

Fluchtursachen bekämpfen

Der Dachverband differenziert zwischen Flucht und Migration, auch wenn beides praktisch eng miteinander verbunden ist. 2014 waren knapp 60 Millionen Menschen auf der Flucht, aber nur ein Drittel davon ist in ein anderes Land geflohen - die meisten wandern lediglich in direkt benachbarte Länder aus. Das gilt auch für Syrerinnen und Syrer, von denen die meisten in der Türkei, im Libanon und in Jordanien aufgenommen wurden.

Deshalb ist vor allem dort der Bedarf an humanitärer Hilfe enorm, die finanziellen Mittel aber nur zu 41 Prozent gedeckt. Verschärft wird die Problematik zusätzlich durch die Folgen des Klimawandels, wodurch der Zwang zur Migration insbesondere in Entwicklungsländern weiterhin ansteigt.

Entwicklungspolitik hilft langfristig

VENRO macht darauf aufmerksam, dass Entwicklungspolitik auf langfristige Wirkung angesetzt ist. Entgegen kurzfristiger Soforthilfe beseitige struktureller Wandel Armut und Hunger dauerhaft. Der Aufbau rechtsstaatlicher Strukturen verhindert Konflikte und verbessert die Lebensbedingungen in den Herkunftsländern.

Mit Blick auf die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der vereinten Nationen hat VENRO einen Forderungskatalog an die Bundesregierung formuliert: Darin enthalten ist unter anderem die Schaffung von legalen und sicheren Zugangswegen in die EU und die stärkere Unterstützung für die Nachbarstaaten von Syrien und Nordirak.

Krisenprävention statt nur Folgenlinderung

Der Verband lehnt Waffenlieferungen aus Deutschland in Krisengebiete ab und kritisiert die Zusammenarbeit mit diktatorischen Regierungen zu Migrationskontrolle. Bezüglich der Finanzierung zur Migrationshilfe soll die Bundesregierung ihre zugesagten Mittel einhalten sowie kurzfristige Kosten zur Flüchtlingshilfe im Inland nicht dem Haushalt für Entwicklungshilfe anrechnen.

Nicht zuletzt begrüßt VENRO die Willkommenskultur in Deutschland und möchte, dass auch im Bildungssektor die internationalen Hintergründe und Ursachen von Flucht, Vertreibung und Migration stärker beleuchtet werden.

VENRO ist der Dachverband der entwicklungspolitischen und humanitären Nichtregierungsorganisationen in Deutschland. Ihm gehören neben Transfair e.V. mehr als 120 Organisationen aus der privaten und kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit, der Humanitären Hilfe sowie der entwicklungspolitischen Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit an.

Weiterführende Informationen

VENRO Standpunkt: "Flucht und Migration“ (131 KB)

www.VENRO.org

Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung

 

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