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Fairtrade Deutschland News
21.06.2021

„Empty Cups“ – setzt der Klimawandel die Zukunft des Kaffees auf Spiel?

Digitale Podiumsdiskussion am 25. Juni über Menschenrechte, Klimawandel und Kaffeeanbau im globalen Süden.

Seit Jahren bieten die Marktpreise den Kaffeeproduzent*innen kein faires Einkommen. Bild: Christoph Koestlin | Fairtrade.

Gemütlich im Café um die Ecke, im To-Go-Becher oder Zuhause – Kaffee ist nahezu überall erhältlich. Doch die Leichtigkeit, mit der wir unseren Kaffee konsumieren, täuscht: Weltweit steigen die Temperaturen, Wetter und Klima werden nicht nur extremer, sondern auch unvorhersehbarer und gefährden zunehmend die Lebensgrundlage von Kaffeeproduzent*innen.

Wie akut ist die Bedrohung durch den Klimawandel für den Kaffeeanbau? Welche Bedeutung haben Klimaveränderungen für die Zukunft der globalen Kaffeeindustrie und was können Verbraucher*innen, Industrie und Gesetzgebung dagegen tun? Darüber diskutieren Forscher*innen des International Research Institute for Climate and Society (IRI) und Fairtrade International im Rahmen einer gemeinsamen Podiumsveranstaltung.

Einladung zur digitalen Podiumsdiskussion „Empty cups“

am 25. Juni um 14 Uhr: Zur Anmeldung

„Kaffee ist ein anspruchsvolles und hochsensibles Gut. Und die Kaffeekulturen reagieren dramatisch auf Wetterschwankungen", erklärt Dr. Nyagoy Nyong'o, CEO von Fairtrade. "Wenn wir die wirtschaftlichen und handelspolitischen Auswirkungen des Kaffeemarktes mit den unvorhersehbaren Folgen des Klimawandels kombinieren, haben wir ein Problem, das sowohl für die Kaffeebauern als auch für die Kaffeekonsumentinnen von Bedeutung ist. Die Zukunft des Kaffees steht auf dem Spiel“, so Nyong'o. In Mexiko haben steigende Temperaturen zum Ausbruch des Kaffeerost geführt – einem Pilz, der für die Kaffeepflanzen das sichere Ende bedeutet. 2012 zerstörte der Pilz rund 40 Prozent der Kaffeeernte. Fast zehn Jahre später stellt er noch immer eine ernsthafte Bedrohung dar. Auch in Afrika haben die Kaffeeproduzent*innen zunehmend mit Schädlingen und Wetterextremen zu kämpfen. Ein Wechselspiel aus langen Dürren und unberechenbaren sintflutartigen Regenfällen gefährden die Ernten. 

Hoher Aufwand, niedriger Preis

Weder der enorme Aufwand noch die großen Kosten des Kaffeeanbaus spiegeln sich allerdings in seinem Preis wider. Im Gegenteil: Seit Jahren bieten die Marktpreise den Bäuerinnen und Bauern kein faires Einkommen. In den letzten Jahren sank der internationale Kaffeepreis oft so weit, dass der Fairtrade-Mindestpreis greifen musste. Allein im vergangenen Jahr (2020) erhielten Fairtrade-Produzent*innen so knapp 30 Prozent mehr Geld für ihren Rohkaffee. Aktuell sind die Kaffeepreise zwar wieder deutlich gestiegen, doch auch das hat unter anderem mit der Klimakrise zu tun: In Brasilien, einem der bedeutendsten Kaffee-Produktionsländern, werden beispielsweise deutlich geringere Ernten erwartet, weil eine Dürre die Kaffeeblüte getroffen hat. Um Kaffeebäuerinnen und -bauern stärker zu unterstützen, hat Fairtrade Anfang des Monats einen neuen Klima-Leitfaden vorgestellt. 8.500 Produzent*innen aus Kenia hatten an der Fairtrade-Klimaakademie teilgenommen und Informationen geteilt. Das Ergebnis ist ein umfangreicher Leitfaden mit bewährten Anbaupraktiken wie Boden-, Wasser- und Abfallmanagement, Energienutzung und Forstwirtschaft auf der Farm.

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