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Fairtrade Deutschland News
13.01.2022

Zukunftsperspektiven schaffen: Fairtrade unterstützt Generationswechsel im Kaffeeanbau

Viele junge Menschen im globalen Süden sehen in der Landwirtschaft keine Perspektive – und migrieren in die Großstädte. Zwei Fairtrade-Kaffeekooperativen zeigen, wie man dem Trend entgegenwirken kann.

Damit auch kommende Generationen im Kaffeeanbau eine Zukunft sehen, fördert Fairtrade Programme für junge Erwachsene in den Kaffeekooperativen. (c) COOPFAM

Stark schwankende Weltmarktpreise, klimabedingte Ernteeinbrüche, mangelnder Zugang zu Krediten – der Kaffeeanbau lohnt sich für viele Kleinbauernfamilien kaum noch und ist überdies ein Knochenjob. Kein Wunder also, dass viele Kaffeebäuerinnen und -bauern ihre Kinder lieber zum Studieren in die Stadt schicken, als sie ein Leben lang auf den eigenen Kaffeefeldern arbeiten zu sehen. Fairtrade macht den Kaffeeanbau durch stabile Mindestpreise und Prämien für Projekte vor Ort attraktiver. Damit die Zukunft der nächsten Generation auch im Kaffee liegen kann, unterstützt Fairtrade zudem Kooperativen bei der Jugendarbeit.

Nachhaltige Projekte für junge Generation
Die Fairtrade-zertifizierte Kaffeekooperative COOPFAM in Minas Gerais, Brasilien, organisiert seit vier Jahren Projekte für die jungen Erwachsenen der Genossenschaft, um den Kaffeeanbau für sie langfristig attraktiv zu gestalten. Im Rahmen des „Café Jovem“-Programms erhalten junge Kaffeebäuerinnen und-bauern die nötige Unterstützung, Finanzierung und Ausbildung, um nachhaltig und selbstbewusst ein eigenes Einkommen aus dem Kaffeeanbau zu erwirtschaften. Zusätzlich bauen sie Früchte wie Pitaya, Passionsfrucht und Bananen für den Verkauf an und werden im Bereich Gastronomie ausgebildet, um ihre Verdienstmöglichkeiten weiter zu diversifizieren: COOPFAM hat zwei Baristas angestellt, die die Jugendlichen nicht nur in der Zubereitung von Kaffee unterrichten, sondern ihnen auch die Führung eines Cafés und den Umgang mit Kunden näherbringen. Im Coffee Shop von COOPFAM können die Jugendlichen ihre Kenntnisse ausbauen und in die Praxis umsetzen.

„Aquí me quedo“: Ich bleibe hier.
Auch die honduranische Kaffee-Kooperative Cafés Finos de Corquín, kurz CAFICO, hat sich zum Ziel gesetzt, die Jugend durch spezielle Projekte für eine Weiterführung des Kaffeeanbaus zu gewinnen –  zum Beispiel durch das fünfmonatige Ausbildungsprogramm "Aquí me quedo" (zu Deutsch: "Ich bleibe hier"). Hier erwerben Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren grundlegende Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich der Kaffeeindustrie . Als Kaffeeproduzent*innen von morgen werden sie zudem dazu ermutigt, ihre Ideen für einen zukunftsfähigen Kaffeeanbau einzubringen und weiterzuentwickeln. Gemeinsam mit dem honduranischen Bildungsministerium plant CAFICO darüber hinaus, ein Bildungszentrum für Agrarwissenschaften zu gründen, in dem die Teilnehmer*innen von „Aquí me quedo“ zu qualifizierten Fachkräften ausgebildet werden.

Investieren in die Zukunft
Eine zukunftsfähige Kaffeeproduktion liegt Kaffeeproduzent*innen, Handel und nicht zuletzt den Kaffeefans weltweit gleichermaßen am Herzen. Die Förderung der Jugend im Kaffeeanbau ist darum sehr wichtig – kostet jedoch Geld. Durch ihre Zugehörigkeit zum Fairtrade-System eröffnen sich den Kaffee-Kooperativen finanzielle Spielräume, um die Jugendprogramme erfolgreich durchzuführen. Neben Mindestpreis, der Fairtrade-Prämie, die zusätzlich zum Verkaufspreis des Kaffees gezahlt und für soziale Projekte genutzt wird, erhalten Fairtrade-Kooperativen leichter Zugang zu Krediten und zu Fördermitteln der entsprechenden Landesregierungen.

Weiterfürende Informationen
Besser Fair – der Fairtrade-Podcast mit Paulo Alfonso Vieira Junior, Commercial Direktor von COOPFAM

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